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Wenn Trauma und Trauer zusammenkommen

  • Autorenbild: Ulrike Englmann
    Ulrike Englmann
  • 27. Nov. 2020
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 3. Aug.

Manchmal erleben Menschen den Tod eines geliebten Familienmitgliedes oder Freundes unter dramatischen Umständen, die traumatisierend wirken. Plötzlich und unerwartet bricht das Unheil über uns herein, der geliebte Mensch wird mitten aus dem Leben gerissen und in uns entsteht ein Gefühl, als ob wir ins Bodenlose stürzen. Wir verlieren den Halt.


Hier hilft es, wenn wir ein liebevolles Umfeld haben, aber vor allem ist es wichtig, dass wir uns uns selbst liebevoll und verständnisvoll zuwenden.


Trauma und Trauer

Möglicherweise ging der Tod des geliebten Menschen mit grausamer Gewalt einher oder wir haben ihn selbst aufgefunden und wir werden von schrecklichen Bildern gequält, die wir nicht mehr loswerden. Manchmal ist der geliebte Mensch gar nicht mehr auffindbar und wir konnten uns nicht einmal verabschieden. Es gibt kein Grab, keinen Ort, an dem wir trauern könnten. Oder es quälen uns Gedanken eigener Schuld oder Nachlässigkeit, weil wir seinen Tod als vermeidbar ansehen und ihn nicht verhindern konnten.


Solche Gedanken und Bilder können sehr quälend sein. Hier hilft es, die eigenen Empfindungen zuzulassen und darüber zu sprechen bis all dies allmählich gehen darf.



Trennunsschmerz in der Trauer

Der Trennungsschmerz droht, Ihnen das Herz zu zerreißen? Der Trennungsschmerz ist Ausdruck unserer Liebe zu dem Verstorbenen.

Dennoch müssen wir es irgendwie lernen, mit dem Verlust zu leben und unsere Trauer zum Ausdruck zu bringen. Wir dürfen die Liebe zu dem Verstorbenen zum Ausdruck bringen und auf eine neue Art leben.


Der Trennungsschmerz und die Trauer werden zum andauernden Trigger für das durchlebte Trauma und wir stecken in einer Art Endlosschleife fest. Traumatischer Stress erschwert es zusätzlich, die Trauer zum Ausdruck zu bringen und in ein neues Verständnis des eigenen Lebens zu entwickeln. Das Trauma blockiert den Trauerprozess.


Traumatischer Stress und Trauer

Sie fühlen sich nicht mehr? Oder Sie fühlen sich so, als seien Sie in Watte gehüllt oder als wären Sie in einem Film?

Traumatischer Stress äußert sich beispielsweise in emotionaler Taubheit. Gefühle der Leere und Bedeutungslosigkeit machen sich breit und plötzlich erscheint die Zukunft ihren Sinn ganz und gar verloren zu haben. Manche Menschen fühlen sich, als hätten sie durch den Tod der geliebten Person auch einen Teil ihrer Selbst verloren. Oft wird die bis dahin bestehende positive Weltsicht aufs schwerste erschüttert und wir geraten in Verzweiflung, Bitterkeit oder Wut in Verbindung mit dem Tod des geliebten Menschen.


Treffen mehrere dieser Faktoren zusammen, kann es sinnvoll sein, über eine Traumatherapie und Trauerbegleitung nachzudenken. Es ist schwierig, eine solche Situation allein zu bewältigen.


In der Traumatherapie und Trauerbegleitung lösen wir zunächst behutsam die emotionalen Belastungen des Traumas damit Sie den Trauerprozess gestalten können. Gerne unterstütze ich Sie dabei.


Was ist eigentlich ein Trauma?

Inzwischen wurden von der Forschung verschiedene Definitionen formuliert, die ein Trauma möglichst genau beschreiben sollen. Als Trauma bezeichnet man zum einen ein Erlebnis existenzieller Bedrohung durch Gewalteinwirkung oder auch Gewaltandrohung gegen den Körper. Aber auch scheinbar weniger katastrophale Ereignisse können mit heftigem Schrecken und Angst verbunden sein und auf diese Weise ein Trauma auslösen. In jedem Fall bezeichnet ein Trauma das Erleben einer plötzlichen heftigen oder anhaltenden äußeren oder inneren Bedrohung, die mit dem Gefühl von Todesangst und Ohnmacht einhergeht und oft mit Schutzlosigkeit, Schmerz und Verletzung in Verbindung steht. Die Auswirkungen auf das Leben und die Entwicklung traumatisierter Menschen sind erheblich. Sie reichen von Schlafstörungen, Alpträumen, Depressionen, Lähmungsgefühlen und Flash-backs bis hin zu Schreckhaftigkeit, Suizidgedanken, erhöhter Aggression und selbstverletzendem Verhalten. Oft verlieren Menschen nach traumatischen Ereignissen jegliches Vertrauen in ihre Mitmenschen und die Umwelt.


Was ist traumatische Trauer?

Traumatische Trauer entsteht, wenn die Auswirkungen, die je für Trauma und Trauer typisch sind, aufeinandertreffen. So intensivieren sich die jeweiligen Symptome und die individuellen Möglichkeiten der Verarbeitung sind herabgesetzt. Das traumatische Ereignis stört oder verhindert einen angemessenen Trauerprozess, indem immer wieder traumatische Erinnerungen wachgerufen werden. Es kommt zu Flash-backs und Traumatisierte versuchen mit dem Geschehen fertig zu werden, indem sie - oft unbewusst - alles vermeiden, was sie daran erinnert.


Gerne unterstütze ich Sie dabei, die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und den Trauerprozess zu gestalten.


Wie können Traumatherapie und Trauerbegleitung den Verarbeitungs- und Heilungsprozess unterstützen?

Für Traumatisierte ist es entscheidend, zunächst einmal innere und äußere Sicherheit zurückzugewinnen und langsam wieder Zuversicht und Vertrauen ins Leben zu fassen. Hier hilft es, beispielsweise durch einen strukturierten Tagesablauf oder Rituale eine gewisse Vorhersehbarkeit zu schaffen und langsam wieder zu lernen, die eigenen Gefühle zuzulassen, zu kontrollieren und zu steuern. Ebenso wichtig ist es, einen guten Zugang zu den eigenen Fähigkeiten und Ressourcen zu finden und zu lernen, gut für sich selbst zu sorgen.


In meinem Magazin habe ich noch weitere Artikel veröffentlicht, die an das Thema anschließen. Gerne beantworte ich Ihre Fragen zu den Themen rund um Trauma und Trauer.


Link zum Artikel "Trauer bei Suizid"



Sie kommen in Ihrem Trauerprozess nicht wirlich voran? Ursache kann ein zugrundeliegendes Trauma sein.


Wenn Sie mit mir darüber sprechen möchten, dann können Sie mir in einem 15-minütigen kostenlosen Kennenlerngespräch per Video oder Telefon Ihr Anliegen schildern und wir klären, wann und zu welchen Konditionen wir zusammen arbeiten wollen. Die Therapie ist auch online möglich.



Sie erreichen mich außerdem unter der E-Mail ulrike.englmann@gmail.com oder telefonisch unter 0160 90 700 600.


Privatpraxis für Traumatherapie & Trauerbegleitung Fürth, Nürnberg, Erlangen.

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